Hast du schon einmal beobachtet, wie ein Pferd nach dem gleichen Weg zur Koppel trottet oder immer an der gleichen Stelle im Stall nach Futter sucht? Dieses Verhalten ist kein Zufall, sondern Ausdruck der tiefen Verbundenheit von Pferden mit Routinen. Als Fluchttiere haben sie einen ausgeprägten Orientierungs- und Sicherheitssinn. Ein gewohntes Umfeld gibt ihnen ein Gefühl von Geborgenheit und reduziert Stress.
Warum sind Pferde Gewohnheitstiere?
- Sicherheit: Ein gewohntes Umfeld gibt Pferden ein Gefühl von Sicherheit. Sie kennen jeden Winkel, jedes Geräusch und jede Veränderung, die in ihrer Umgebung stattfindet. Das reduziert Stress und Angst.
- Sozialverhalten: Pferde sind Herdentiere und leben in einer klaren sozialen Hierarchie. Ein ständiger Wechsel der Umgebung kann diese soziale Struktur durcheinanderbringen und zu Konflikten führen.
- Verdauung: Die Verdauung von Pferden ist ein empfindlicher Prozess. Regelmäßige Fütterungszeiten und eine konstante Futterzusammensetzung unterstützen eine gesunde Verdauung.
- Wohlbefinden: Ein Pferd, das sich sicher und wohlfühlt, ist entspannter und leistungsbereiter. Das zeigt sich sowohl im Training als auch im Umgang.
Die Folgen eines häufigen Standortwechsels:
Ein häufiger Wechsel der Koppel oder des Paddocks kann für Pferde stressig sein und folgende Auswirkungen haben:
- Stress: Ständige Veränderungen sind für Pferde stressig. Sie müssen sich immer wieder neu orientieren und an neue Umgebungen gewöhnen.
- Verhaltensstörungen: Stress kann zu Verhaltensauffälligkeiten wie Koppen, Weben, aggressiven Verhalten oder auch zu Unruhe, in Form von hin und her Rennen, auf der ständig wechselnden Koppel führen.
- Gesundheitliche Probleme: Chronischer Stress schwächt das Immunsystem und kann zu verschiedenen Erkrankungen führen.
- Geringere Leistungsbereitschaft: Ein gestresstes Pferd ist weniger leistungsbereit und kann im Training unkonzentriert sein.
Tipps für eine pferdegerechte Haltung
- Stabile Tagesabläufe: Die Tagesabläufe sollten nach einem regelmäßigen Ablauf gestaltet sein.
- Bekannte Umgebung: Hat das Pferd sich an eine Umgebung gewöhnt und steht ruhig und entspannt dann sollten Weide und Paddock möglichst nicht mehr gewechselt werden.
- Soziale Kontakte: Sorge dafür, dass dein Pferd ausreichend sozialen Kontakt zu Artgenossen hat.
- Ruhige Atmosphäre: Vermeide unnötigen Stress und achte auf eine ruhige Umgebung.
- Individuelle Bedürfnisse: Jedes Pferd ist anders. Beobachte dein Pferd genau und passe die Haltung an seine individuellen Bedürfnisse an.
Fazit
Pferde sind sehr sensible Tiere, die eine enge Bindung zu ihrem Menschen eingehen können. Ein wichtiger Baustein für eine glückliche Pferdepartnerschaft ist ein stabiles und vertrautes Umfeld. Indem wir die Bedürfnisse unserer Pferde berücksichtigen und ihnen einen gewohnten Alltag bieten, können wir dazu beitragen, dass sie gesund, ausgeglichen und leistungsbereit sind. Das ist das mindeste was wir für sie tun sollten !
Hinweis: Dieser Blogbeitrag ist als allgemeine Information gedacht